Meinen Bestand habe ich letztes Jahr, nach Diagnose/Anleitung durch einen TA, gegen Costia und Kiemensaugwürmer behandelt. Soweit war eigentlich Ruhe mit dem Scheuern und Springen. Wenn man sich die Jungs nach der Fütterung über eine Kamera anschaut, scheuern sie sich aktuell wieder für die darauf folgenden Minuten. Auch diesen Winter habe ich leider wieder ein Koi verloren. Tag zuvor aktiv und am nächsten, treibt er regungslos im Wasser. "Möglicherweise" ist er gegen die Winterabdeckung gesprungen. Diese Ungewissheit (hatte Florian auch vor Jahren mal ein Video zu gemacht), wenn alles sonst gut eingestellt wurde, will ich nicht mehr erleben.
Mein Teich ist stabil bei 20-22°C, pH 7,5-8,3, KH 3,5, CO2 0-2, O2 7-8, NH4/NO2 n.n. und NO3 <40.
Das liest sich im ersten Moment ganz gut. Wenn das gelegentliche Verhalten der Koi, nicht mit Florians und anderen Koihalter
Beoabachtungen/Erfahrungen übereinstimmen würde.
Nach einiger Recherche habe ich einen sehr guten und langen Thread von Florian aus 2017 gefunden.
Für mich die zutreffenste Aussage: "Wegen des höheren CO2 Konzentrationsgefälle zwischen Wasser und Koi, ist dessen Blut pH auch erhöht. Die Kiemen werden gereizt und die Koi reagieren darauf mit Scheuern und Springen." Beim Fressen, ist durch die höhere Atmung, dieses Gefälle am Grössten und verhält sich dann, wie mit den Kiemensaugwürmer.
Unterm Strich, will ich dieses Jahr den CO2 Wert optimieren. Nach der Recherche für eine CO2 Flaschen Installation, hat mich der Anschaffungspreis von ca 700€ (2x10Kg Kurzflasche, Druckminderer, Flowmeter, Magnetventil etc) zur Aufgabe bewegt, neue Winterabdeckung ist schon konstruiert. Wieder belesen und jetzt werde ich in kleinen Schritten mit Natron aufhärten. Zuvor habe ich alle Belüftungen abgeschaltet und den Teich vor Sonne abgeschattet. Ich habe ja eine Rieseplatte über den nicht gefluteten statischen Biofilter-Anteil und den Rücklauf steiler nach oben gestellt. Vor Sonnenaufgang hatte ich einen O2 von 7, statt 8. PH "leider" immer noch 7,5, restlichen Werte unverändert und dadurch immer noch CO2 <2.
Ich will versuchen eine reglemäßige Dosierung zu ermitteln. So das der pH nicht/gering ansteigt, bzw. sich schnell wieder einpendelt und KH/CO2 nach oben kommen. Die empfohlene Dosierung wäre 0,75Kg bei 15000L. Ein 25Kg Sack ergibt ca 33 volle Dosierungen für 36€. Nach Recherche, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass meine Austernschalen keinen Sinn ergeben. Ich wechsel jede Woche 10% und werde daher nicht unter pH 7 kommen oder noch weiter runter, wo sich diese dann schneller auflösen würden. Der WW ist demnach schneller in seiner Funktion, Wirkung und die pH Pufferung soll sich ja auch erhöhen durch mehr KH. Den 5 verbliebenen Koi haben wir problemlos 4 neue hinzugesetzt, was den pH nicht wirklich gesenkt oder den CO2 erhöht hat. 9 wachsende Koi sind ein gutes Verhältnis zum meinem Beckenvolumen, wenn es sich ergibt, evtl nochmal max 2 mehr.
Somit werde ich mit Natronpulver hantieren und photometrisch meine Erfahrungen sammeln. Ist eine spannende, komplexe
und notwendige Angelegenheit. Die ermittelten Werte, werde ich hier veröffentlichen.
Ich habe am 5./6./7.5, je 750gr Natron auf 2 Portionen aufgeteilet, ins Wasser gegeben. Mein KH ist von 3,5 auf 8,5 gestiegen und ich habe dann kein Natron mehr eingebracht. Mein pH ist eigentlich wie immer. Morgens ist er im Bereich von 7,5-7,7, nachmittags 7,7-7,9. Ohne Natron hat der auch schon mal 8-8,3 erreicht.
Die Aussage "der pH schiesst nach oben, beim Aufhärten mit Natriumhydrogencarbonat", kann ich photometrisch
nicht bestätigen.
Ich werde noch ein paar Algen von der Folie schrubben und den Teich weiter beschattet lassen.
Ziel ist es, den pH auf "dauerhaft" auf 7,3-7,6 zu halten, KH pendel ich bei 8 ein und O2 >5.
Dann ergibt sich CO2 bei so 5-7.
Ich gebe August rum mal ein Update, wie sich mein Wasser eingependelt hat und ob das Scheuern/Springen auch abgeklungen ist.