Manchmal geht alles ganz schnell. Manchmal zu schnell! Die Kurzfassung: Haus mit Garten ist etwas Schönes. Und zum abgerundeten Garten gehört ein Teich. Also habe ich im Mai/Juni 2015 meinen ersten Gartenteich gebaut. Mit viel Elan und ohne großes Vorwissen wurde das Projekt in kürzester Zeit aus dem Boden gestampft.

Abgesehen von einigen kleinen Baumängeln mit denen man noch hätte leben können, habe ich dann doch einen größeren Fehler gemacht. Ich habe mir Koi gekauft!

Die drei kleinen Fische (Tosai) haben dann alles ins Rollen gebracht. Man wächst ja bekanntlich an seinen Aufgaben und somit war schnell klar, dass der Teich zu klein, nicht tief genug und auch sonst nicht Koi-gerecht war. Doch das Fieber hatte mich gepackt und sollte mich kurze Zeit später auch noch nieder raffen! Bereits im November des Jahres 2015 habe ich mich dann an die Planung meines Koiteich gemacht. Völlig unerfahren und "neu" in der Welt der Koi habe ich die Foren gewälzt und Diskussionen geführt bis zum erbrechen. Fragt man 10 Leute bekommt man bekanntlich 9 unterschiedliche Antworten. Hinzu kam, dass ich innerlich nicht wirklich bereit war den Weg zum "richtigen" Koiteich zu gehen. Immer wieder habe ich Eingeständnisse in meiner Planung gehabt, die mich selbst und natürlich andere Koikichi in Unglück und Frust gestürzt haben. Die ging soweit, dass ich die Planung hin geschmissen und mich einige Wochen komplett vom Thema zurückgezogen hatte.
Doch wie bei einer schlechten Diät, trat auch bei mir der Jojo-Effekt ein und ich saß nach einer Weile Abends wieder am PC, habe recherchiert, gezeichnet, gerechnet und das ein oder andere Koi-Buch gewälzt.
Hinzu kam, dass ich eines Tages eine Mail bekam, in der mich ein anderer Koihalter einlud, um mir mal zu zeigen was das Koi-Hobby alles umfasst. Etwas skeptisch habe ich die Einladung angenommen, da er wirklich nicht weit entfernt wohnt.
Mit Frau und Kuchen im Gepäck wurde es ein Tag, der mich absolut fasziniert hat, obwohl ich die Hälfte sicherlich nicht verstanden hatte. Von der Innenhälterung, Wasserchemie, diversen Filteranlagen, diversesten Koi-Varietäten bis hin zu seinem 50 m³ Außenteich habe ich an diesem Tag extrem viel Input bekommen. Doch Dank diesem Koihalter habe ich neuen Mut gefasst. Das Ergebnis war ein recht solider Plan, wie ich meinen Koiteich umsetzen wollte.

Und so konnte ich meine Frau letztendlich davon überzeugen den Garten doch ein wenig umfassender umzugestalten!
Nachtrag: Der Teich im Jahr 2019.
Der Biofilter wurde im Laufe der Zeit leicht verändert.
Das Helix wurde aus der ersten Kammer in die zweite verfrachtet.
Darin sitzen nun zwei Rohrpumpen die für circa 30.000 Liter Umwälzung sorgen.
Also einmal die Stunde.
Die Japanmatten wurden dicht auf dicht gesetzt.
Als Abstandshalter dienen Krallmatten, die noch etwas durchlässiger sind.
Unter den Matten wurde drei Belüfterstangen eingebracht, die für eine seichte Durchströmung mit Sauerstoff sorgen.
Das Wasser muss von oben nach unten durch die Matten.
Im Maximum lag die Fütterung bei knapp über 700 Gramm am Tag.
Die Belüftung erfolgt redundant über zwei 40er Membranpumpen.
Eine von Secoh, eine von Thomas.
Die Pumpen drücken auf ein zentrales Belüftungssystem, welches in der Biokammer endet und einmal direkt im Teich.
Jeder Weg lässt sich einzeln regeln.
Der Teich und das Umfeld sind bereits gut miteinander verwachsen.
Aktuell schwimmen 19 Koi bis 75cm im Teich.
Die Wasserqualität könnte kaum besser, sein in Anbetracht der Fisch- und Futtermenge.
Jeder soll sich selbst ein Bild davon machen können was so ein Koiteich kosten "kann"! Bei der Planung des eigenen Teiches ist man auf viele Informationen angewiesen und ich habe mir diese Infos mühselig recherchieren müssen. Daher hoffe ich anderen Interessierten hier eine Hilfe sein zu können. Da ich schon alles Material hier liegen habe, alles bezahlt ist und der eigentliche Teichbau abgeschlossen ist, möchte ich daher am 04.07.2017 einen Strich ziehen. Ansonsten findet der Teichbau nämlich gar kein Ende, da es natürlich immer etwas gibt, was man noch machen kann.
Ein Koiteichbau in Eigenleistung ist nicht nur für einen selbst belastend, sondern kann durchaus auch zur Belastung für Familie und Freunde werden, wenn man jeden Abend auf der Baustelle verbringt. Das Projekt zog sich 1 Jahr und 4 Monate hin. Dabei wollte ich ursprünglich schon Mitte 2016 fertig sein. Ganz schön verschätzt würde ich mal sagen!
Beim Volumen sind es nun 29m³ geworden. Damit hätte ich nicht gerechnet. Schlimm ist es für mich aber auch nicht, da sich das alles noch im händelbaren Rahmen bewegt. Viel schlimmer hätte ich es gefunden, wenn es weniger geworden wäre. Durch die gebogene Teichform hatte ich nie die Muße den Inhalt im Voraus genau zu kalkulieren. Grob bin ich immer bei 20-24m³ gelandet.
"Ist der Koiteich nun günstig geworden weil du alles selbst gemacht hast?" Nein das sicher nicht. Aber man muss auch sehen wie "solide" etwas gebaut ist und mit welcher Ausführung. Außerdem spielt das Ziel des Teichbauer hier die entscheidende Rolle. Ich sehe schon wieder die ersten Kommentare wie: "Das hätte ich günstiger hinbekommen", "Warum hast du dies oder jenes gekauft, das ist doch teuer gewesen?!" Ja ich weiß, alle sind Experten, alle sind Baumeister und können alles besser. Mein Ziel war es aber einen Beton-Koiteich zu bauen, mit Dichtschlämme und solider Filteranlage. Das Ganze sollte nach Möglichkeit 7.000,- EUR aber nicht teurer wie 10.000,- EUR werden. Und genau das habe ich getan!
Auf das Teichvolumen gesehen lag ich bei 389,- EUR pro Kubikmeter. Nach meinen Recherchen gibt es da deutlich günstigere Koi-Teiche. Aber eben nur für Folienteiche maximal mit zwei Reihen Schalsteine und Filteranlagen im Eigenbau mit Regentonnen oder IBC. Für voll massive Teiche an die 30m³ halte ich es für kaum realisierbar nur 5.000,- EUR hinzublättern. Von daher bin ich top zufrieden.
Was kostet nun wieviel? Rohrmaterial: 683,36 EUR (6,1%) PLAN: 220 EUR Hier drunter fallen natürlich alle KG Rohre, PE-Rohre für Frischwasser, Flexmuffen sowie die Rohrisolierung für das Frischwasser. Hier habe ich mich ganz schön verschätzt. Man benötigt eine ganze Menge an Rohr und Bögen. Ich weiß gar nicht wie oft ich zusätzlich nochmal in den Baumarkt gefahren bin, weil wieder etwas gefehlt hat. Den Großteil hatte ich über Hornbach bestellt. Die haben nicht nur den besten Preis, sondern liefer auch die unhandlichen langen Rohre bis vor die Haustür. Gerade DN 200 Rohre gibt es nicht überall, auch daher ist es sinvoll das meiste zu ordern. Mit knapp 6 % von den Gesamtkosten, aber trotzdem noch ein moderater Faktor beim Teichbau.
Baustoffe: 4.138,67 EUR (36,7%) PLAN: 2.600 EUR Zement, Estrichbeton, Schalsteine, Dichtschlämme, diverses Kleinkram, Dämmung, Kleber, Armierungsgewebe und -mörtel, Farbe und Holz für die Randabdeckung. Was meinen Planungsansatz enorm gesprengt hat waren letztendlich die Dämmung, sowie das Holz was so nicht eingeplant war. Doch auch zusätzlicher Beton und eine Nachbestellung Baustahl haben die Ausgaben erhöht. Mit fast 37% der Gesamtkosten, sind die Baustoffe ein sehr großer Batzen.
Elektro: 1.096,78 (9,7%) PLAN: 500,- EUR Auch hier hatte ich mich verkalkuliert. Material ist das Eine, aber die Installation das andere. Hier hatte ich einen Helfer, der nicht leer ausgehen sollte und gute 4 Samstage auf meiner Baustelle verbracht hat. Zwar hab ich viele Vorarbeiten geleistet, aber das letztendliche Verkabeln des Schaltkasten, der Steckdosen und das Durchmessen aller Leitungen nahm einiges an Zeit in Anspruch. Die Elektronik hatte einen Anteil von fast 10% der Gesamtkosten und ist damit ein nicht zu vernachlässigender Faktor. In meinem Fall doppelt so teuer wie geplant! Teichtechnik: 4.145,09 (36,8%) PLAN: 3.000 EUR Der Posten beinhaltet vor allem eines; dem Trommelfilter. Dieser alleine hat schon fast 2.500,- EUR gekostet. Dazu kamen diverse Membranpumpen, eine Tauch UVC, Zugschieber, Filtermaterialien wie Japanmatten und Helix, Medienauflagen, Schläuche und etwas Kleinkram. Während der Bauphase fing ich immer mehr an auf Qualität zu setzen. Daher wurde das Budget am Ende doch deutlich intensiver ausgeschöpft. Je mehr man sich mit dem Thema Koi auseinander setzt, desto mehr sinkt die Hemmschwelle in gute Technik zu investieren. Mit ebenso fast 37% der Gesamtkosten ein großer Faktor beim Teichbau. Werkzeuge: 361,17 (3,2%) PLAN: 0,- EUR Wer Werkzeug hat, der hat es. Ich hatte einiges nicht und hatte irgendwann keine Lust mehr andere Leute oder meine Eltern nach allem zu fragen. Also mussten diverse Geräte angeschafft werden. Man könnte es aus dem Teichbau rausrechnen, aber ich habe es drinnen gelassen, da ich darauf angewiesen war. Z.B. war ein Betonmischer unerlässlich. Dieser wurde allerdings gekauft und anschließend wieder verkauft. Den erlös habe ich dem Teich natürlich wieder gut geschrieben. Holzabdeckung 407,34 (3,6%) PLAN: 0,- EUR Fragt mich nicht warum, aber ganz am Anfang habe ich den Deckel für den Filterkeller irgendwie vergessen. Es sollte ja auch mal ein ebenerdiger Teich werden mit kleiner Terrasse....wie auch immer, ich hatte irgendwann mal mit 250,- EUR geplant, was am Ende auch nicht ausgereicht hat. Douglasienholz ist nicht ganz günstig und ich habe auch Terrassenbohlen genommen, die teurer sind als glatte Bretter. Wer jetzt och anfängt mit einer Stahl-Unterkonstruktion ist mit Sicherheit noch etwas teurer dabei.
Sonstiges: 441,68 (3,9%) PLAN: 1.100,- EUR Hier finden sich zB Ausgaben für diverse Hilfstätigkeiten, Kleinkram wie Klebeband was ich natürlich auch sonst weiter nutze, also nicht ausschließlich für den Teichbau, Entsorgungskosten für Bauschutt sowie diverse Planen und Folien. Ich wusste schon, das es Dinge gab, an die ich nicht denken würde und habe einen großzügigen Posten dafür eingeplant. IST GESAMT: 11.274,09 EUR PLAN GESAMT: 7.420,- EUR Wie man sieht ist die Differenz zur ersten Grobkalkulation doch etwas größer ausgefallen. Ich hatte mir aber vorsichtshalber genug zur Seite gelegt. Koihobby ambitioniert betrieben ist nicht günstig. Beim Teichbau streiten sich die Gelehrten noch. Ich habe bekommen, was ich wollte und kann auch mit den ausgegebene Euros gut leben. Das Ergebnis und dessen Qualität überzeugen mich auf jeden Fall. Und ich bin selbst mein größter Kritiker. Was würde ich heute auf jeden Fall anders machen? Ach so ein paar Kleinigkeiten gibt es schon: Ich hätte keine Lust mehr Zement und Betonkies zu mischen. Ich würde nur noch Estrichbeton nehmen, auch wenn es etwas teurer ist. Die körperliche Belastung lohnt meiner Erfahrung nach die Ersparnis nicht. Schiefe Wände gibt es 1-2 Stück. Gerade der Filterkeller ist mehr Feng-Shui als rechtwinkelig. Das hat im Nachhinein vieles verkompliziert. Vom Einschalen für den Ringgurt, bis zum Einbringen der Filtermedien. Ich habe mich wirklich oft geärgert das so verschludert zu haben. Einen Regen- oder Wassersammelschacht im Filterkeller würde ich heute immer einbauen! Auch bei Grundwasser! Das war damals mein Bedenken, heute würde ich vieles darum geben. So eine Vertiefung und sei es nur ein Eimer, oder ein Mörtelkübel erleichter einfach das trocken halten, das Sammeln von Schmutzwasser und vieles mehr. Der Filterkeller kann gar nicht groß genug sein! Wird ja immer gesagt. Ich bekomme meine Technik rein und habe auch noch etwas Platz, aber geräumig ist was anderes. Wenn ich die Wahl hätte würde ich den Filterkeller immer 50cm bis 1m größer machen als einem erst mal notwendig erscheint. Und wenn es am Ende nur Stauraum für Krimskrams ist.
Was gefällt mir richtig gut? Auf jeden Fall meine verwendete Dichtschlämme. Tolle Verarbeitung, tolles Ergebnis, toller Preis. Ich bin da ganz optimistisch, das der Anstrich auch weiter halten wird. Was mit auch gefällt ist der Luftheber. Man ist natürlich selber auch skeptisch im Vorfeld. Letztendlich ist es aber ein tolles Stück Technik und er funktioniert richtig gut. Die Bodenabläufe und der Skimmer funktionieren einwandfrei und ziehen richtig gut. Der Trommelfilter gefällt mir auch richtig gut. Heute freue ich mich doch den Schritt gegangen zu sein. Ich finde auch ein Trommelfilter ist ein tolles Stück Technik, das vieles sehr viel einfacher macht. Was ist der weitere Plan? Ich werde mich jetzt um ein paar Kleinigkeiten wie die Randabdeckung kümmern und einige Einstellungen am Teich vornehmen. Dann warte ich die Algenblüte mal ab und wenn alles gut ist dürfen die Fische in 2-3 Wochen einziehen. Baudoku - offizielles ENDE
Mit der Flex wurden die Matten in Form gebracht. Damit sich die Matten leichter in die Kammer einbringen lassen, habe ich sie zu insgesamt 3 Paketen geschnürt. Dabei gibt es immer Abnstands-Streifen, so das das Wasser später auch noch zwischen den Matten zirkulieren kann.
Damit die Matten später nicht auf dem Boden stehen, habe ich ein Gestell aus Lichtsteggitterplatten gebaut. Die Platte steht auf V2A Sechskantschrauben, die mit Unterlegscheiben fixiert wurden.
Da meine Biokammer zwei Filtermedien enthalten soll, wurde noch eine Trennwand angefertigt. Diese besteht aus einer 10mm PE Platte 140x85cm. Die Platte wurde unten ausgeschnitten und mit einem Gitter versehen. Das Wasser kommt in die Biologie, trifft auf die Platte und muss dann nach unten. Im ersten Bereich wird sich schwimmendes Helix befinden. Auf der anderen Seite kommt es dann von unten nach oben durch die Japanmatten wieder hoch und kann die Kammer verlassen. Die PE Platte hat an den Seiten noch eine Gummidichtung bekommen, so das die Kanten nicht meine Dichtschlämme beschädigen. Mit Hilfe der Dichtung wurde die Platte dann einfach an die Wand geklemmt. Das ist nicht 100% dicht, aber der Großteil des Wasser (geschätze 98%) gehen den Weg, den ich möchte.
So sieht es dann eingebaut aus. Den Randstreifen zwischen Matten und Trennwand, habe ich später noch mit Reststücken der Japanmatten gefüllt. Und dann kam der Moment auf den man als Teichbauer so derbe lange hinarbeitet. Das Füllen! Knapp über 24 Stunden hat es gedauert.
Es gab ja einige Vermutungen was der Auslöser des kleinen Leck im Filterkller gewesen sein könnte. Ich habe das Stück Rohr heraus geflext und festgestellt, dass ich damals wirklich die Dichtung vergessen habe. Shit happens. Also neue Stück Rohr und das Ganze mit einer Flexmuffe verschlossen
Der Teich wurde erneut geflutet. Und letztendlich war er rand voll. Ein gutes Gefühl nach der langen Zeit. Und vor allem war auch nach einigen tagen weiterhin alles dicht!
Es wurde Zeit den Luftheber an zu werfen. "Der Gerät" funktioniert soweit einwandfrei! Jetzt kommt mir nicht mit Flow messen und schni schna schnuck. Alle Zuläufe rödeln ordentlich, was man gut im Trommelfilter sehen konnte. Ich bin zufrieden, auch wenn er letztendlich ein wenig unter Wasser liegt. Eine stärkere Pumpe kann hier bei Bedarf ja für mehr Leistung sorgen.
Und so schön es auch war, nach einigen Tagen Testbetrieb wurde der Teich wieder abgelassen. Es wurde mittlerweile eine Endreinigung vorgenommen und nun können noch die Bodenablaufdeckel montiert werden, sowie das Filtermaterial eingebracht.
Wir hatten dann angefangen das Verdeck zu bauen. Für Kabel oder wie auf dem Bild zu sehen Luftleitungen, wurden an einigen Stellen kleine Lücken gelassen. Oben drauf kommen Terrassenbretter, diese geriffelten Teile.
Weil das soweit ganz gut lief und ich ungeduldig bin, hatte in in der Zwischenzeit schon angefangen zu füllen. Erst mal in Etappen um zu sehen, ob meine Schlämme auch hält was sie verspricht. Eindeutige Antwort: Sie hält was sie verspricht! Kein Millimeter Wasserverlust nach einigen Tagen. Also frohen Mutes weiter gefüllt bis zum nächsten Checkpoint.
Dann der Abbruch. Es gibt doch eine undichte Stelle! Allerdings nicht bei der Schlämme, sondern im Filterkeller! Eines der einbetonierten Rohre scheint eine undichte Muffe zu haben. Diese hatte ich bereits letztes Jahr eingebaut. Entweder ist die Dichtung verrutscht damals, oder es liegt an der Sonne die momentan drauf knallt. Es tropft halt langsam vor sich hin. Das Rohr werde ich raus flexen an der Stelle und ein neues Stück einsetzen. Halb so wild in meinen Augen.
Hier nochmal ein Baublog über den aktuellen Fortschritt
Der Trommelfilter wurde in waage ausgerichtet, fixiert und dann wurden die Zuläufe verrohrt. So sehr ich es auch wollte, aber mit 30 Grad Bögen war es nicht mehr zu machen, da kein Platz da war. Somit wurden die BA mit 87 Grad Bögen angeschlossen. Nur der Skimmer hat 3x30 Grad bekommen. Die vorher geklebten Schieber wurden dann mit Flexmuffen eingebunden.
Dann kam der nervige Teil. Der Zusammenbau des Luftheber in DN 200. Hier einmal trocken zusammengesteckt ohne Dichtungen. Links daneben ein 160er Steigrohr, was ich aber wieder verworfen habe. Kleines Problem: Mir fehlte ein 87 Grad Bogen bei der Geschichte. (Nein kein T-Stück, kein Abschäumer!) Wo bekommt man sowas mal schnell auf einem Samstag Morgen her? Mit etwas Glück gab es einen Bogen beim örtlichen Baustoffhändler. Baumärkte haben sowas nicht auf Lager. Also hingedüst, Bogen abgeholt und etwas enttäuscht gewesen. Alle meine Rohre sind von Ostendorf. Der Bogen war irgendwas anderes. Ich hatte schon mal die Erfahrung gemacht, das unterschiedliche Hersteller zu Problemen führen können beim Zusammenstecken.
Und dann ging es los. Stück für Stück alles in den Filterkeller runter, messen, flexen, entgraten, wieder runter, wieder raus, und alles tausend mal....Einmal sogar 7cm zu viel abgeschnitten. Zum Glück hatte ich noch mehr 200er Rohr rumfliegen. Dann schlimmste aber war das Zusammenstecken. Egal wie viel Schmierzeugs man nimmt, und egal wie man es anstellt, es war eine miese Arbeit. Für die paar Rohre habe ich geschlagene 1,5 Stunden gebraucht.
Hier dann das Endprodukt. Ich habe Luftheber gemacht!
So nun das Ganze rein in den Filterkeller andocken und ausrichten. Soweit erst mal nicht schlecht.
Yo coool dachte ich, jetzt noch den LH mit dem Trommelfilter verbinden und ab geht er, der Peter! Denkste! Die 200er Flexmuffe war der letzte Mist. Was ich heute weiß: Es ist ein US Fabrikat und nicht brauchbar. Ich hatte die Muffe bei Ebay gekauft. Der Klemmbereich ist dermaßen groß, dass man ewig anziehen muss, damit er anfängt zu spannen. Dadurch verrutscht schon teilweise der Klemmring und die Dichtung beult auch total aus. Ende vom Lied: Das Ding wird nicht dicht! Da muss also noch nachgebessert werden und eine andere Lösung her.
Nun wurden einige Kabelkanäle angebracht und einiges an Elektronik wie die Steckdosen und Steuerung des Trommelfilter.
Hier nochmal einige Details. Durchführungen, Bodenabläufe, Ränder, Übergänge und die ein oder andere Stelle sind schon 4-6 mal gepinselt worden. Der Preis pro m² ist rechnerisch 6,80 EUR. (ca. 70m² Oberflächen) Das ist der Hammer im Vergleich zu PVC Folie oder anderen Abdichtungen! Ich kann nur nochmal wiederholen, dass man zügig arbeiten muss, weil das Zeug schnell anzieht. Und man sollte kleine Mengen anmixen! Ich habe das Schicksal selber wieder herausgefordert und mir ist mehrfach ein kleiner halber Eimer fest geworden. Das Zeug ist so fest, dass ich es auch nicht mehr ohne Gewalt rausbekommen habe und dabei den Eimer zerstören musste.
Ich möchte euch nun mal meine Teichabdichtung ein wenig näher bringen. Ich habe es ja von Anfang an geplant meinen Teich mit Dichtschlämme abzudichten. Diese Variante habe ich mir vor Baubeginn an einem anderen Koiteich ansehen dürfen, sie überzeugte mich und der ganze Teichbau wurde darauf hin ausgerichtet.
Warum habe ich eigentlich nochmal die Dichtschlämme gewählt? Vorteile aus meiner Sicht:
-Jede Teichform machbar
-Ausführung in Eigenleistung möglich
-Rohre und Bodenabläufe lassen sich komplett mit abdichten, keine weiteren Flansche nötig
-Preislich wesentlich günstiger als das einschweißen einer Folie (Angebote für 1,5mm PVC Folie einschweißen, lagen um das 4-fache höher vom Preis) -Renovieren oder Erweitern ist problemlos mit einem weiteren Anstrich machbar
-Dichtet auch gegen negativ drückendes Wasser (von außen) ab
Voraussetzungen:
-Betonbodenplatte + Schalsteinwände mit Stahlbewehrung damit sich keine Risse in der Dichtschlämme bilden können, die durch Setzung entstehen.
-Das Bauwerk muss also wirklich stabil und standsicher sein. -Aufbringen nur ab +5 Grad möglich.
-Minimum 6 Stunden kein Regen und kein stehendes Wasser auf dem Anstrich.
-Minimum 24h nicht betreten nach dem letzten Anstrich.
Alle Rohre mussten vor dem Anstrich angeraut werden. Dazu kann man einfaches Schmirgelpapier nehmen, dass möglichst rauh ist. Im Anschluss sollten die Rohre mit PVC Reiniger, oder vergleichbarem von Ölen, Fetten und anderem Zeugs befreit werden.
Es hat sich gezeigt, dass es sinnvoller ist wirklich kleine Mengen anzumischen. Eine Mischung von 1 Liter Flüssigkomponente zu 2,5 Kg Pulver hat sich als optimal erwiesen. Diese Menge lässt sich problemlos in 10-15 Minuten verarbeiten, ohne zu sehr abzubinden.
Der Mischung kann laut Merkblatt Wasser beigemengt werden um sie geschmeidiger zu machen. Das kann ich auch nur empfehlen, da die Konsistenz sonst eher zum spachteln geeignet ist. Durch das Wasser bekommt die Mischung fast eine Konsistenz von Wandfarbe. Vor dem Auftragen habe ich die Wände nochmal mit einem nassen Quast abgezogen und angefeuchtet. Die Dichtschlämme habe ich ebenfalls mit einem Quast aufgetragen und gleichmäßig "einmassiert". Kleine Fugen und Löcher lassen sich problemlos überstreichen.
Die Schichten dürfen nicht zu dick werden, da es sonst nicht gut aushärten kann. Nach einiger Zeit ging dieser Vorgang sehr gut von der Hand. Die Dichtschlämme hat direkt nach dem Auftragen zuerst eine lila Farbe (So sehe ich das jedenfalls) und wird dann langsam grau/dunkel, wenn sie anzieht und trocknet.
Das geht auch recht schnell, so dass man schon zügig arbeiten muss und über bereits gestrichene Flächen nach 1-2 Minuten nicht unnötig nochmal pinseln sollte, da man dadurch die Schicht wieder etwas abreibt. Neue Ansätze sollte man also zeitlich etwas versetzt angehen und auch überlappend arbeiten.
Ich konnte zügig die Wände der Biokammer, sowie 100% der des ersten Anstrich der Teichwände durchführen, sowie 50% des zweiten Anstrich der Teichwände. Die Abdichtung entfaltete sogar bereits ihre Wirkung, was man daran erkennen konnte, dass das Wasser an der Oberfläche abperlt.
Nach dem aushärten fühlte sich die Dichtschlämme wie eine dicke stabile Gummischicht an. Sie heißt also nicht umsonst flexible Dichtschlämme.
Das Teichbecken sollte insgesamt 3 Anstriche bekommen und an Stellen, wo ich es für nötig hielt auch noch einen mehr. Die Biokammer sollte 4 Anstriche bekommen, als Schutz gegen eventuelle Abnutzung durch bewegtes Filtermaterial. Es blieb noch einiges zu tun.
Nun wurde es Zeit das Umfeld wieder etwas herzurichten.
Stück für Stück, verwandelte sich die Baustelle wieder in einen halbwegs begehbaren Garten.
Zumindest für die Seele war es gut die Mondlandschaft nun endlich wieder los zu sein.
Nach 3 Tagen wurde die Verschalung entfernt.
Nun wurde auch auf die Außendämmung eine Armierungsmatte aufgebracht. Und mit Klebemörtel abgezogen.
Bevor alles fertig isoliert werden konnte, wurde noch Löcher gebohrt. Die Versorgungsleitungen mussten noch in den Filterkeller geführt werden.
Einmal Frischwasser, und ein Reserverohr. Die Durchbrüche wurden dannach mit Brunnenschaum ausgeschäumt um Fremdwasser aus dem Keller zu halten.
Nun wurde weiter isoliert, verputzt und anschließend auch gleich mit einer Sockelfarbe gestrichen.
Kurze zeit später wurde es sehr windig.
Die Dachkonstruktion wurde eines Morgens von einer Böe hochgehoben und brach dann auseinander. Ich war mit dem Akuschrauber schnell dabei und habe alle demontiert.
Das Holz wurde gleich weiter verwendet. Der Filterkeller sollte noch einen Ringanker bekommen und wurde dafür verschalt.
Einen tag später war das Ganze ausbetoniert.
Es wurde nun auch die Frischwasserleitung verlegt. Diese besteht aus 25mm PE Rohr.
Das Ganze wurde mit 2cm Rohrdämmung ummantelt und an den Stößen nochmal mit Panzerband verklebt.
Um die Dämmung an den Beton zu kleben, habe ich mich für einen PU Kleber, ähnlich wie Bauschaum entschieden, der mit einer Pistole aufgetragen wird. Somit ersparTe ich mir das Anmischen von Klebemörtel und bin auch fast Temperaturunabhängig gewesen. Die volle Aushärtung ist nach ca. 1 Stunde erreicht.
Erst war es hakelig, aber mit ein wenig Übung ging es dann relativ leicht von der Hand. Alle Stöße und größeren Lücken wurden von mir letztendlich ausgeschäumt.
Den Kleber hatte ich auf die Platten aufgetragen und diese dann an die Wand gedrückt. Man darf die Platten nicht knirsch drauf pressen, da der Kleber nicht auf null gedrückt werden darf und sonst die Platte wieder abfällt. Zu dieser Zeit feierte die Baustelle bereits ihr einjähriges Bestehen. Und ich hatte zu Anfang wirklich gedacht, dass ich in 3-4 Monaten fertig sein würde.
Das Jahr begann mit dem vorbereiten der Schieber und einigen Schaufelarbeiten um das Teichfeld zu säubern.
Über den Winter wurde dann die Entscheidung getroffen den Teich zu isolieren. Dazu gab es eine Ladung Styrodur. Allerdings musste dazu nochmal rund um den Teich aufgegraben werden.
Um bei widrigen Wetterbedingungen trotzdem weiter arbeiten zu können, habe ich mich entschlossen die Baustelle zu überdachen.
Am 25.02.2017 erblickte dann der YouTube Koi Blog das Licht der Welt.
Nun ging die Baustelle in die Winterruhe. Der Frost setzte ein und auch ein wenig Schnee.
Hier der Zaunbau ohne viele Worte.
Ich hatte mich zuerst gegen Verputzen entschieden und somit alle Außenwände einmal mit Flexkleber abgezogen. Darauf wollte ich dann streichen.
Ich wollte die die 90Grad Ecken im Teich abschrägen, hatte aber keine Schalung parat. Also habe ich mir einfach was aus den alten kleinen Schalbrettern gebaut. So sah das Ergebnis dann aus.
Die zweite große Schräge und die kleinen in der Flachzone wurden hergestellt.
Dann habe ich noch an den Übergängen der Wände zum Boden eine Phase angebracht.
Im Teichbecken und dem Filter wurde nun überall eine Phase erstellt. Also die Ecken und die Übergänge zwischen Boden und den Wänden.
Dann gab es noch eine größere Holzlieferung für den Zaunbau, der die Straße und das Grundstück wieder trennen sollte, nachdem der Erdwall gewichen war.
Folgende Meilensteine wurden bisher geschafft: - Abtragen des Erdwalls mit Ausrodung der Bäume und Büsche 100% - Erstellen der Baugrube, Abtransport des Aushubes 100% - Erstellen der Bodenplatte 100% - Mauern und Platzieren der Schalsteine 100% - Komplettes ausbetonieren 100%
- Verspachteln der Fugen und Durchbrüche 50%
Was noch ausstand:
- Reinigen des kompletten Teiches und der Filterkammern 0% - Abdichten der Teichwände und Filterkammern 0% - Anschließen der Filtertechnik 0% - Herstellen der eletrischen Unterverteilung 0% - Verputzen und Streichen des Teiches von außen 0% - Teichrandabdeckung und Umfeldgestaltung 0% - Wiederherstellen eines Zaun/Sichtschutz 0% - Abdeckung Filterkeller bauen 0% - Dinge die mir jetzt nicht einfallen 0%
Grob hochgerechnet hatte ich bisher von Hand 70 to Erdreich geschaufelt (davon manches mehrfach), 15 to Schalsteine durch die Gegend getragen, mehrere hundert Meter Betonstahl verlegt,14 to Betonkies geschaufelt, rund 5 to Zement bewegt und dann das Ganze nochmal mit Eimern in die Schalsteine gefüllt. Tja was soll ich sagen....das schlaucht!
Laut Planung wollte ich mal zwischen 7.000 - 10.000 EUR landen. Also kurz in das Sparschwein geguckt und ausgerechnet was noch rein muss, bevor es losgehen sollte. Kredit aufnehmen kam für mich nicht in Frage. Ich bin mehr so der Barzahler. Und wo stand ich jetzt? Fast genau bei 7.500 EUR. Und außer der Abdichtung und der Abdeckung für den Filterkeller wurde bereits alles bezahlt und eingekauft. Ein wenig Kleinkram kommt vielleicht noch dazu. Das Ziel unter 10.000 EUR zu bleiben schien damit gesichert! Das teuerste von allem war der Vorfilter, der bei mir ein Trommelfilter geworden ist. Der hat fast ein Drittel vom gesamten Budget verschlungen.
Es wurde fleißig verschalt und weiter betoniert.
Die Flachzone musste allerdings nochmal um 2-3cm angehoben werden.Dafür wurde Estrichbeton als Fertigmischung verwendet.
Anbei noch einige Detailbilder von Durchbrüchen usw.
Mein Nachbar mit den tausend Möglichkeiten hat mir dann auch noch extra lange Schalbretter mitgebracht. Die Flachzone habe ich dann auch noch verschalt. Anschließend konnten wieder Stahlmatten verlegt werden und das Ganze betoniert.
Die erste Reihe Steine der Flachzone wurde wieder gemauert.
Dann wurde wieder geflext, gestapelt und Eisen verlegt.
Es war wieder Schaufeln angesagt. Das Fundament für die Flachzone muss vorbereitet werden.
Das Erdreich ist gewichen. Es wurde viel gestampft und begradigt. Ein paar Steine habe ich auch noch ausgelegt um zu sehen wie es wirkt.
Hier der Blick auf die Rückläufe direkt im Teich. Von rechts kommend das Rohr des Skimmers. Auch hier dasselbe Spiel. Wie nah an der Wand sollte ich die Rohre zurück führen, so das noch Platz zum abdichten bleibt?
Es wurden wieder etliche Steine geschnitten und getragen. Die fünfte Reihe war nun fast komplett und bereit verfüllt zu werden.
Endlich konnte ich das Fundament für die Biokammer und Klarwasserkammer fertig machen. Vorher Bodenabläufe geklebt und ausgerichtet und dann wieder Beton, Beton, Beton.
Einem Hinweis die Steine versetzt zu mauern bin ich nachgekommen. Also nochmal die komplette dritte Reihe runter geholt, die Ecken und Kreuzungen neu geschnitten und wieder drauf gesetzt. Auch den Tipp gleich immer mehrere Reihen zu betonieren hatte ich umgesetzt.
Die vierte Reihe stand nun fast komplett.
Mittlerweile hatte ich drei paar Handschuhe verschlissen. Die Schalsteine sind doch sehr scharfkantig.
Die zweite Reihe war voll gegossen und die dritte Reihe wurde halbwegs positioniert. Ich hatte angefangen das Fundament für die Biokammer vorzubereiten. Also erst mal wieder schaufeln.
Ich hatte schon den Bodenablauf für die Biokammer geklebt und ein paar Steine geschnitten. Es sollte dann das Fundament gemacht werden. Also erst mal Grube etwas leer pumpen, dann nochmal etliche Steine geschnitten, den Bodenablauf mit dem Rohr ausgerichtet und ran an dem Mischer! Lief auch erst ganz gut bis es leicht anfing zu regnen. Kein Problem dachte ich, also die alte Regenjacke geholt und munter weiter gemischt. Was dann folgte war der heftigste Wolkenbruch den es dieses Jahr gab! Ich habe es gerade noch geschafft 1-2 Matte in den Beton zu drücken und dann musste ich abbrechen.
Die Bilanz des Tages: Alle Steine der dritten Reihe an den Ecken und Kreuzungen fertig geschnitten, einige Steine verfüllt und ein halbes Fundament für die Biokammer erstellt. Der Filterkeller ist locker 40cm voll gelaufen. Schadensbeseitigung erfolgte dann die nächsten Tage.
Einige Tage später konnte weiter gearbeitet werden. Stein für Stein wurde der Teich geformt.
Erst die Steine einmal trocken ausichten, Löcher anzeichnen, Steine wieder weg, ne runde Bohren, Eisen ablängen, einschlagen, Beton mischen, Steine setzen, ausrichten, Tag vorbei.
Ich habe es tatsächlich geschafft die erste Reihe fertig zu mauern! Danach wurde gleich der Betonstahl verlegt. Die Winkel die ich mir mal gebogen hatte und die eigentlich in die Bodenplatte kommen sollten habe ich an jeder Ecke und Kreuzung mit reingepackt.
Ende Mai gab es dann länger anhaltenden Regen der dafür sorgte, das ich rund 2 cm Wasser auf der Platte hatte.
Wie andernorts in Deutschland auch, hat es Tag für Tag weiter geregnet. Das Wasser stieg natürlich an.
Abends am 30.05 hatte ich noch rund eine halbe Stunde die Grube leer gepumt. Am 01.06 konnte ich so nach der Arbeit 3 weitere Steine setzen bevor das nächste Gewitter wieder angerückt ist. Nach mehreren Wolkenbrüchen dann der neue Höchststand. Fast 30cm Wasser auf der Bodenplatte. Aber etwas interessantes hat es auch; Man sieht gut, das ich relativ gerade gemauert habe
Wir hatten uns ran gemacht die Folienreste ab zu schneiden. Einige Steine durften die heilige Bodenplatte berühren. Die Schalsteine hatten wir einmal ausgelegt um zu sehen wo die Wände nun verlaufen sollen. Außerdem konnten wir so die Markierungen für die Bohrungen setzen.
Soweit war ja alles ganz einfach. Also Steine wieder weg und ran an den Schlagbohrer. Extra einen neuen Bohrer gekauft, eingespannt und dann die erste Überraschung. Das Teil hat geeiert wie ich nach 10 Bier! Damit konnte man definitiv nichts anfangen. Ich hatte dann noch einen 8er Bohrer aus so einem Set. Also den rein und losgelegt. Lief auch erst ganz gut. Nach dem 10. oder 12. Loch wollte er dann aber nicht mehr. Dann ist mir aufgefallen das er völlig abgenudelt war. Qualität eben.
Ja das war es dann auch erst mal mit dem Bohren an diesem Tag. Wir haben dann noch etwas Betonstahl abgelängt, die Löcher ausgesaugt und den Stahl in die Bodenplatte geschlagen.
Am nächsten Tag, mit neuen Bohrern und neuer Motivation sollte das Mauern beginnen. Wir haben dann in einer Ecke des Filterkeller angefangen. Und naja was soll ich sagen....bei uns dauerte es einfach ewig bis ein Stein richtig saß! Die erste Reihe soll natürlich möglichst perfekt werden........aber es war einfach unglaublich nervig! Die Sonne hat gebraten, der Stein mal hier zu hoch, da zu tief, in sich nicht gerade und und und....Bis zum Mittag hatten wir gerade mal 4-5 Steine gesetzt.
Es wurde auch nicht besser. Gegen 15.30 hatten wir keine Power mehr und keine Lust. Das Werk des Tages: 10 Steine gesetzt.
Nach ein paar Tagen wurden die Rohre und Bodenabläufe dann komplett mit Beton fixiert.
Die Grube wurde nochmal mit einer dünnen Baufolie ausgekleidet. Die Folie soll das Fundament vor Wasser aus dem Boden schützen damit es in Ruhe und gleichmäßig aushärten kann. Alle Muffen der KG-Rohre und Zwischenräume wurden mit Panzerband abgeklebt.
Tag der Bodenplatte. Es hatte die ganze Nacht leicht durchgeregnet. Auf der Folie hatten sich schon einige Pfützen gebildet. Unter der Folie war sicherlich auch Wasser. Es sollte sich zeigen, ob ich richtig gemessen und kalkuliert hatte. Würde der Beton reichen, oder war es gar viel zu viel? Hatte ich alles vernünftig genug vorbereitet? Nachmittags kam mein Vadder vorbei um mir noch bei einigen Kleinigkeiten zu helfen. Vorher hatte ich schon einige Steine auf der Folie platziert die die Stahlmatten auf Abstand halten sollten. Ich hatte es mit Drunterleisten probiert die man für so etwas eigentlich verwendet und es für schlecht befunden. Also die Leisten wieder rausgeschmissen. Die Stahlmatten wurden dann hinein gelegt und an einigen Stellen nochmal passend mit dem Bolzenschneider zurechtgekürzt.
An den Rändern und den Bodenabläufen wurde 5-10 cm Platz gelassen. Die einzelnen Matten wurden überlappend verlegt und dann nochmal zusammengerödelt. Nun konnte man auch ganz bequem über das Geflecht laufen. Weil ich nicht wusste wie viel Beton es am Ende werden sollte und ob ich mich verkalkuliert hatte, hatte ich auf die Bodenabläufe noch eine Abdeckung gebastelt. 2 alte Blumentöpfe aufgeschnitten, leicht eingeschnitten und dann ganz knirsch drauf gesteckt. Somit könnte die Bodenplatte ruhig auch 2-3 cm höher werden als die Bodenabläufe.
Vom Mischer und der Aktion in der Grube habe ich keine Bilder. Musste ja schließlich im Beton waten. Nicht vergessen: Bei so einer Aktion braucht man Gummistiefel, alte Klamotten, Handschuhe und eine Schutzbrille. Den Beton sollte man nicht an die Haut bekommen und schon gar nicht in die Augen. Der Fahrer des Mischer war eine kleine robuste Truckerin. Einfach gestrickt aber unkompliziert! Schnell hatten wir eine Wellenlänge gefunden und es konnte losgehen. Zum Beton wurde Fliesmittel beigemischt, die 5m lange Rutsche aufgebaut und dann ging es los. Mit Schaufeln haben wir den recht flüssigen Beton in der Grube gleichmäßig verteilt. Nach knapp 15-20min war die Aktion auch schon zu Ende. Der Mischer konnte seine Trommel auswaschen und ist abgezischt. Wir haben dann noch ein wenig herumgestochert und dann war es auch Zeit aus der Grube zu verschwinden. Der Beton zieht recht schnell an. Mit dem Richtscheit war da wenig zu machen, da es doch eine sehr flüssige Brühe war. Das Wasser auf der Folie wurde nach oben gedrückt und stand auch ca 5 cm über dem Beton. Man konnte also eh nichts sehen. Ich war gespannt wie gerade oder schief die Platte geworden war.
Die Bodenplatte hatet über Nacht schon extrem angezogen. Das Oberflächenwasser war komplett eingezogen. Ich hatte mir ein Brett drüber gelegt um zu den Bodenabläufen zu gelangen. Man konnte dann aber problemlos auf der Platte gehen. Die übergestülpten Blumentöpfe habe ich mit einem Cuttermesser herausgeschnitten. Abziehen konnte man die nicht mehr. Die Bodenplatte ist sage und schreibe 5cm höher geworden als beabsichtigt. Also an der dünnsten Stelle locker 20cm. Ich hätte also beim Bestellen des Beton nicht um 0,5 Kubikmeter aufrunden müssen. Aber wir wollten ja einen Bunker bauen! Also alles richtig gemacht. Mit einem 2,50m langen Richtscheit habe ich mal kreuz und quer über die Platte gemessen. Was soll ich sagen.....Wer diese Platte hergestellt hat muss Zielwasser getrunken haben! Das Ding war sowas von in Waage, das es schon unheimlich ist!
Baustoffe waren vorhanden, aber nachdem ich alles nochmal im Detail durchgegangen war, kam die Ernüchterung. Die Vorarbeiten für das Fundament waren wesentlich umfangreicher als bedacht. Mal wieder mit freundlicher Unterstützung durch meinen Bruder, haben wir angefangen die Stahlmatten passend zu schneiden. Die Matten wurden einmal probegelegt und wieder herausgenommen. Später musste ich die Matten nochmal etwas anpassen, da ja noch Bodenabläufe und KG-Rohre in der Grube liegen würden.
Da ich die spätere Schalsteinmauer mit dem Fundament verankern wollte, fingen wir an Betonstahl abzulängen und zu Winkeln zu biegen. Die Winkel wurden an die Stahlmatten mit Rödelndraht gerödelt und lagen dann im Fundament und guckten oben 30-40cm heraus. Somit konnte man die Schalsteine darauf setzen. Man beachte unsere selbst hergestellte Biegemaschine! Ein alter Fußabtreter aus Stahl und eine Betonplatte. Primitiv, hat aber funktioniert!
Wir haben dann die KG-Rohre und Abläufe erst mal ohne Dichtungen ausgelegt, etwas ausgerichtet und dann noch die Rohre abgelängt. Die Rohre haben wir dann mit Tangit in die Bodenabläufe geklebt. Mit dem Kleber sind wir nicht geizig umgegangen. Sicher ist sicher.
Am 16. Mai war ich dann wieder alleine unterwegs. Ich hatte die Bodenabläufe auf die Höhe gebracht, wie sie letztendlich liegen sollen, zugesehen das die Rohre nur fallen oder steigen und alles ausgerichtet. Habe dann auch gleich mal alles provisorisch mit Beton fixiert. Aber eben so, das man es noch leicht wieder rausnehmen konnte.
Die Grube wurde jetzt fast auf Endtiefe ausgehoben. Was über Nacht passierte, sieht man auf dem folgenden Bild. Das Grund-/Schichtenwasser füllt die Grube.
Da es an einigen Stellen schon die endgültige Tiefe hatte, konnte man mit Wasser gut sehen wo es noch tiefer musste. Und zwar überall da, wo noch kleine Inseln waren. Steinzeit-Nivellieren im Grunde. Ich muss sagen das ich gar nicht so weit weg von den geplanten Ausmaßen war. Ein paar Schaufeln mussteb noch raus. Vielleicht ein Nachmittag Arbeit.
Hier die Baugrube im Endzustand. Zig Tonnen Erdreich waren per Hand bewegt worden. Zig Tonnen Beton sollten folgen.
Es folge die Anlieferung von Teichbaumaterial. Rohre, Schieber, Kleinkram...und eine Ladung Schalsteine die unsere komplette Einfahrt ausfüllte.
April, April, der macht was er will. Hagel, Regen, Gewitter, Sonne....immer im Wechsel. Die Grube war nun etwas voll gelaufen. Also genug Zeit sich mit der Grundwasserproblematik auseinander zu setzen.
Die alte Planung sah einen ebenerdigen Teich vor. Mit angrenzender Terrasse und Überdachung dieser.
Es wurde alles über den Haufen geworfen. Also komplett umgeplant. Um trotzdem genügend Wasservolumen zu gewinnen und dem Grundwasser aus dem Wege zu gehen, sollte es nun ein Hochteich werden. Zumindest auf dem Papier.
Die Motivation war dann natürlich groß. Natürlich auch, weil ich jetzt wussre wie es weiter gehen sollte. Es wurde also weiter geschaufelt und ich musste bereits aufpassen, nicht zu viel Erdreich abfahren zu lassen.
Nachdem mich bereits viele Leute gefragt hatten, warum ich keinen Bagger nehme, hatte ich mich entschlossen dies in die Tat umzusetzen. Ich habe also mehrere Angebote eingeholt. Der Erste wollte sich die Baustelle vorher ansehen kommen. Leider ist er nie aufgetaucht. Der Zweite kam tatsächlich vorbei und hat sich die Baustelle angesehen. Samstag Morgens 8.00Uhr sollte es dann losgehen. Also habe ich noch zwei Helfer organisiert und einen zweiten Anhänger für die Erde. Um 9.00Uhr war immer noch kein Bagger da. Auch mehrere Anrufe, SMS und E-Mails brachten keinen Erfolg. Um 9.30Uhr rief er dann tatsächlich an und meinte er könnte heute doch nicht kommen. Witz komm raus!
Doch so leicht gaben wir nicht auf. Wieder war es mein Nachbar der ausgeholfen hat. Mit dem Frontlader hat er die zwei Hänger voll gemacht und noch 5-6 Schaufeln mit in seinen Hühnergarten genommen. Mit meinen Helfern haben wir die Erde dann bei ihm verteilt und auch selber noch ein wenig weiter gegraben. An diesem Tag konnten wieder einige Kubikmeter das Grundstück verlassen.
Es war nun bereits der 22. April. So langsam kristallisieren sich die Konturen heraus. Da ich alles per Hand schaufelte, musste ich mir immer eine Plattform lassen, von der aus ich in den Hänger schaufeln konnte.
Als ich einen Bereich auf 1,30 m herunter gegraben hatte bildeten sich bereits kleine Pfützen. War dies das Aus vom 2 m tiefen Koiteich? Am nächsten Tag wollte ich es wissen. Im Rekordtempo hatte ich ein ca. 40x40 cm breites und tiefes Loch gegraben um der Wasserproblematik auf den Grund zu gehen. Man konnte dabei zusehen wie das Loch vollgelaufen ist. Nach 15 min stand der Wasser bis an die Kannte.
Der alte Teich wurde nach der Pleite mit der Tauchpumpe per Hand weiter entleert. Also Eimer- und Gieskannenverfahren. Dabei ist noch so einiges an Getier zum Vorschein gekommen. Die Frösche haben wir im Wald ausgesetzt. Wir wohnen in einer Gegend mit vielen Tümpeln und kleinem Moorgebiet. Dort werden sie sich sicherlich neue Freunde suchen können. Dieses Verfahren ging noch 2-3 Tage so weiter, da immer neue Frösche aufgetaucht sind.
Einige fragen sich nun sicherlich was mit den Goldfischen und Koi passiert ist, die im Teich waren. Hier etwas für alle zum lernen: 1 Koi ist bereits 2015 im ersten Winter verstorben. Nach einer Nacht und Nebelaktion, in der ich das geschwächte Tier noch retten wollte, hat er den nächsten Morgen nicht mehr erlebt. Todesursache unbekannt. Vermutlich Temperaturschwankungen, dadurch Stress und Energiemangel. Ein zweiter Koi war Anfang des nächsten Jahres verschwunden. Wir haben vermutet, dass ihn ein Reiher oder ähnliches mitgenommen hat. Bei den Abrissarbeiten des alten Teiches dann der grausige Fund. Der Fisch hatte sich wohl in einer Falte der Teichfolie verfangen und konnte nur noch tot geborgen werden. Zwischenzeitlich hatte ich mir in meiner Werkstatt eine Hälterung aus einem 1.000l IBC Tank gebaut. Daran lief ein OASE Biosmart 18.000 den ich mehrere Wochen vorher schon in Betrieb genommen hatte, damit sich eine kleine Biologie einstellen kann. Weiterhin war eine Teichheizung in das System integriert. Die Goldfische und ein Koi schwammen bei 24°C in der Hälterung. Der letzte Koi war allerdings auch stark angeschlagen, was wohl an den kalten Wassertemperaturen im Frühjahr lag. Einige Salzbäder und Wochen befand er sich aber wieder auf gutem Wege. Tägliche Nitrit und Ammonium Test, sowie PH und Sauerstoffmessungen gehörten zum Alltag. Und nicht vergessen: Regelmäßige Wasserwechsel!
Etwas das ich schnell lernen musste: Kleine, flache Teiche die stark auskühlen, oder sonstigen starken Schwankungen der Temperatur ausgesetzt sind, sind nicht für Koi geeignet ! Ebenso wenig sollte man größere Falten im Teich haben, wo die Fische nicht mehr heraus finden! Also Leute, denkt genau darüber nach ob ihr euch kleine Koi in euren faltigen Teiche setzt.
Der Abriss des nicht-Koi-gerechten Teiches nahm seinen Lauf.
Einige Kleinabnehmer später, habe ich dann einen Großabnehmer gefunden, der tatsächlich den gesamten Aushub mitnehmen wollte. Es konnte ein Zahn zugelegt werden.
Der Wall schrumpft kontinuierlich. Mit Hilfe unseres Nachbarn und seines Treckers konnten die Wurzelstöcke der Büsche und Bäume entfernt werden. Die Mondlandschaft war nun perfekt.
Der alte Teich wurde mit Hilfe einer alten Tauchpumpe geleert. Die war leider so alt und langsam, dass wir vorerst bei der Hälfte aufgehörten.
Und dann hieß es weiter graben. Der Wall war fast geschafft. Bald konnte es in die Tiefe gehen.
Am 11. März 2016 war Baubeginn.
Die Werkzeuge wurden aus der Winterruhe geholt. Es gab schließlich einiges zu tun.
Wie man sieht besaßen wir einen Erdwall an einer Seite des Hauses. Knapp 3 m breit und 1,5 m hoch. Auf rund 6-8 Meter sollte der Wall abgetragen und somit Grundstücksfläche gewonnen werden. Dazu wurden zuerst die Büsche frisiert. Hinzu kam ein Efeuteppich den man nur mit bloßen Händen herausreißen konnte.
Eine (Lebensbaum?)-hecke musste ebenfalls weichen. Ich hatte diese im Jahr zuvor erst von 3 m auf 2 m eingekürzt, aber sie war danach zur Straße hin sehr braun geworden. Außerdem brauchte ich diesen Platz nun sowieso.
Nachmittags kamen dann die ersten Interessenten für die Erde. Ich habe einfach bei Ebay Kleinanzeigen inseriert und einige Klein-Abnehmer hatten sich schnell gefunden. Somit konnte bis zum Abend sogar schon ein kleiner Durchbruch verzeichnet werden.