Manchmal geht alles ganz schnell. Manchmal zu schnell! Die Kurzfassung: Haus mit Garten ist etwas Schönes. Und zum abgerundeten Garten gehört ein Teich. Also habe ich im Mai/Juni 2015 meinen ersten Gartenteich gebaut. Mit viel Elan und ohne großes Vorwissen wurde das Projekt in kürzester Zeit aus dem Boden gestampft.

Abgesehen von einigen kleinen Baumängeln mit denen man noch hätte leben können, habe ich dann doch einen größeren Fehler gemacht. Ich habe mir Koi gekauft!

Die drei kleinen Fische (Tosai) haben dann alles ins Rollen gebracht. Man wächst ja bekanntlich an seinen Aufgaben und somit war schnell klar, dass der Teich zu klein, nicht tief genug und auch sonst nicht Koi-gerecht war. Doch das Fieber hatte mich gepackt und sollte mich kurze Zeit später auch noch nieder raffen! Bereits im November des Jahres 2015 habe ich mich dann an die Planung meines Koiteich gemacht. Völlig unerfahren und "neu" in der Welt der Koi habe ich die Foren gewälzt und Diskussionen geführt bis zum erbrechen. Fragt man 10 Leute bekommt man bekanntlich 9 unterschiedliche Antworten. Hinzu kam, dass ich innerlich nicht wirklich bereit war den Weg zum "richtigen" Koiteich zu gehen. Immer wieder habe ich Eingeständnisse in meiner Planung gehabt, die mich selbst und natürlich andere Koikichi in Unglück und Frust gestürzt haben. Die ging soweit, dass ich die Planung hin geschmissen und mich einige Wochen komplett vom Thema zurückgezogen hatte.
Doch wie bei einer schlechten Diät, trat auch bei mir der Jojo-Effekt ein und ich saß nach einer Weile Abends wieder am PC, habe recherchiert, gezeichnet, gerechnet und das ein oder andere Koi-Buch gewälzt.
Hinzu kam, dass ich eines Tages eine Mail bekam, in der mich ein anderer Koihalter einlud, um mir mal zu zeigen was das Koi-Hobby alles umfasst. Etwas skeptisch habe ich die Einladung angenommen, da er wirklich nicht weit entfernt wohnt.
Mit Frau und Kuchen im Gepäck wurde es ein Tag, der mich absolut fasziniert hat, obwohl ich die Hälfte sicherlich nicht verstanden hatte. Von der Innenhälterung, Wasserchemie, diversen Filteranlagen, diversesten Koi-Varietäten bis hin zu seinem 50 m³ Außenteich habe ich an diesem Tag extrem viel Input bekommen. Doch Dank diesem Koihalter habe ich neuen Mut gefasst. Das Ergebnis war ein recht solider Plan, wie ich meinen Koiteich umsetzen wollte.

Und so konnte ich meine Frau letztendlich davon überzeugen den Garten doch ein wenig umfassender umzugestalten!


Nachtrag: Der Teich im Jahr 2019.
Der Biofilter wurde im Laufe der Zeit leicht verändert.
Das Helix wurde aus der ersten Kammer in die zweite verfrachtet.
Darin sitzen nun zwei Rohrpumpen die für circa 30.000 Liter Umwälzung sorgen.
Also einmal die Stunde.
Die Japanmatten wurden dicht auf dicht gesetzt.
Als Abstandshalter dienen Krallmatten, die noch etwas durchlässiger sind.
Unter den Matten wurde drei Belüfterstangen eingebracht, die für eine seichte Durchströmung mit Sauerstoff sorgen.
Das Wasser muss von oben nach unten durch die Matten.
Im Maximum lag die Fütterung bei knapp über 700 Gramm am Tag.
Die Belüftung erfolgt redundant über zwei 40er Membranpumpen.
Eine von Secoh, eine von Thomas.
Die Pumpen drücken auf ein zentrales Belüftungssystem, welches in der Biokammer endet und einmal direkt im Teich.
Jeder Weg lässt sich einzeln regeln.
Der Teich und das Umfeld sind bereits gut miteinander verwachsen.
Aktuell schwimmen 19 Koi bis 75cm im Teich.
Die Wasserqualität könnte kaum besser, sein in Anbetracht der Fisch- und Futtermenge.